Neuigkeiten aus Hundertbücheln

Ladies and Lords, Helfer, Projektpartner, Unterstützer, Hundertbüchler, mit diesem Newsletter gibt es einen Live-Bericht vom Projektfortschritt in Hundertbücheln / Movile. Zu aller erst: Wir haben eine wunderbare und produktive Zeit hier und sind in der Lage, unsere Projektidee Stück für Stück voran zu bringen. Im Folgenden findet sich eine Zusammenfassung der Dinge, die in den letzten drei Wochen in Hundertbücheln passiert sind. Viel Spaß! 1.Unsere diesjährige Baustelle am Lehrerhaus läuft seit einer Woche. Das Haus soll in naher Zukunft einerseits als unser Projekt-Zentrum, auf der anderen Hand als teil-öffentlicher Raum für den Wissenstransfer (inklusive der Bibliothek, der sog. „Büchelei“) dienen. Eines unserer Ziele ist es, traditionelle Handwerkstechniken zu erlernen und anzuwenden. Hierzu haben wir Unterstützung von Zimmerer Sebastian Bethge, unserem „Nachbar“  aus Trappold (Apold) und Berater für Denkmalpflege der Stiftung Kirchenburgen, unsere wichtigsten Berater für das Churchfortress-Projekt, erhalten. Wir haben bereits zwei Drittel des Dachs in Stand gesetzt, haben gelernt mit traditionellen Methoden und Materialien zu arbeiten, haben Holz für die Dachkonstruktion und 2000 alte Ziegel von einem Haus in Hundertbücheln gekauft und diese umweltfreundlich mit der „caruza“ (Pferdewagen) durchs Dorf transportiert und im Keller des Lehrerhauses gelagert. 2.Wir haben versucht, uns so gut wie möglich in die Dorfgemeinschaft zu intergrieren und hatten viele spannenden Gespräche mit unterschiedlichen Personen. Besonderer Dank gilt Rainer, unserem Kommunikationstalent, der beinahe mit jedem Hundertbüchler spricht, auch ohne jegliche professionelle Sprachkenntnisse. So haben zum Beispiel 17 Leute von uns das Fußballspiel Deutschland – Slowenien in der Dorfkneipe und die folgenden Spiele bei Tante Friedi & Willy Martini in ihrem Haus angeschaut. Darüber hinaus haben wir ein Fußballspiel gegen die Dorfjugend veranstaltet und beschlossen, zwei neue Tore für sie zu bauen. Ein Projekt for einen der kommenden Abende! Wir haben eine orthodoxe Messe besucht und einige von uns hatten die Gelegenheit dem Priester unter den Rock zu schauen, sicherlich eine besondere Erfahrung… Außerdem waren wir eingeladen, an einem Leichenschmaus im Dorf teilzunehmen. Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die meisten Dorfbewohner uns und unser Projekt mittlerweile gut kennen. Wir wollen das in den nächsten Wochen beibehalten und ausbauen und unseren sozialen Verpflichtungen so gut wir können nachkommen! 3.Wir haben die Poster mit Spendenaufrufen fertiggestellt. Sie können hier auf der Website angesehen werden und natürlich gerne weitergegeben werden! Bisher arbeiten wir hauptsächlich ehrenamtlich! Vielen Dank auch an unsere ersten Spender! Ohne deren Hilfe, könnten wir all das nicht machen! Alle diejenigen, die fähig sind, die Poster in gutes Rumänisch zu übersetzen: Bitte helft uns! Wir wollen unbedingt auch Rumänen an unserem Projekt beteiligen wo immer es geht. Es gibt darüber hinaus auch noch mehr Dinge zu übersetzen, bitte gebt uns Bescheid wenn ihr uns bei der Übersetzung helfen möchtet. Es wäre sehr schade, wenn wir aufgrund unsere beschränkten Sprachkenntnisse nur auf Deutsch und Englisch kommunizieren würden… Wir brauchen dringend Hilfe bei den Übersetzungen! 4.Wir haben die ersten Landschaftspflegearbeiten im Burggarten durchgeführt. Die Natur hat begonnen, sich die Kirchenburg zurückzuerobern und bedroht zum Teil sogar die Stabilität der Mauern und Türme. 5. Die ersten Hundertbüchler Kunstwerke sind erschaffen, siehe Fotos der ersten Büchel-Ziegel. 6. Wir haben Johnny, unsere neue Projekt-Katze kennengelernt! Johnny war eines Tages plötzlich hier und fügt sich durch harte Arbeit in die Gemeinschaft ein. Beinahe jeden Morgen fängt er eine Maus um unser, und manchmal auch sein eigenes Essen zu beschützen. Braver Johnny! 7.Wir haben Nat Page, Christi Gherghiceanu und andere nette Mitarbeiter der Fundatia Adept, eine Stiftung, die sich seit vielen Jahren den Themen Landschaftsentwicklung und Biodiviersität hier in Siebenbürgen widmet, zum Abendessen getroffen. Wir haben mehrere verschiedene Ideen zu möglichen Kooperationen zwischen uns besprochen. Beispielsweise ist die Fundatia Adept momentan dabei ein Projekt zur Kartierung Siebenbürger Dörfer und deren Lage in der Landschaft zu initiieren. Hierfür fänden sie unsere Sicht der Dinge als  Landschaftsarchitekten sehr interessant. Momentan versuchen wir auch ein Treffen mit John Akeroyd, einem Botaniker der Fundatia Adept und ausgewiesenem Spezialisten der Botanik Siebenbürgens zu arrangieren. Er ist sehr daran interessiert, die Hügel um Hundertbücheln und deren besondere Vegetationszusammensetzung zu untersuchen. 8. Insgesamt haben wir dieses Jahr bereits mehr als 40 Personen nach Hundertbücheln gebracht. Die meisten Dorfbewohner sind sehr froh darüber, da Hundertbücheln eines der wenigen Dörfer in ganz Rumänien ist, das auf Google Maps nur schwer zu finden ist. Stellt euch vor in so einem Dorf aufzuwachsen und zu leben, das niemand kennt und das kaum Besucher anlockt (im Gegensatz zu vielen anderen Dörfern in der Region). Mit der notwendigen Sensitivität können wir dieses negative Selbstbild von Hunderbücheln hoffentlich verbessern und die Augen der Menschen im Dorf für die Einzigartigkeit ihrer Heimat öffnen! 9.Wie bereits im letzten Newsletter berichtet, werden wir Gastgeber einer bekannten Kulturveranstaltung in Siebenbürgen sein, dem sogenannten „Transsilvanian Brunch“. Dafür möchten wir mit den Dorfbewohnern zusammenarbeiten und regionale Gerichte und fast vergessene traditionelle Rezepte für über 170 Touristen kochen und präsentieren. Die Vorbereitungen für unsere erste regionale Veranstaltung Laufen auf Hochtouren! Unsere Pläne bisher beinhalten ein Konzert (Padre und seine Bande „cetate“), einen öffentlichen Bereich, kleine Marktstände mit regionalen Produkten, einen Mal- und Bastelstand für Kinder, historische Architekturführungen mit Sebastian Bethge, evtl. Ausflüge mit der Caruza (Pferdewagen) durch das Büchelfeld (die Hügel bei Hundertbücheln), die Ausstellung der Ergebnisse des Uni-Projektes von 2015 und der Geschichte Hundertbüchelns. Wir freuen uns auf die Neuankömmlinge diese Woche und während des ganzen Sommers. Kontaktiert uns, wenn ihr unsere Kirchenburg besichtigen möchtet oder eure Hilfe anbieten möchtet und mehr über traditionelle Handwerksmethoden oder ökologische Landschaftsentwicklung erfahren wollt. So viel bis jetzt, wir müssen zurück auf die Baustelle am Dach, Leute im Dorf, die Gerichte für den Transsilvanian Brunch für uns vorbereiten möchten finden, einen detaillierten Grundriss des Lehrerhauses für die nächsten Planungsschritte zeichnen, uns mit den Verantwortlichen vor Ort treffen um unsere Gesichter bekannt zu machen, uns mit den Sachsen und Rumänen im Dorf unterhalten, das ausgezeichnete Essen und die schmackhaften Getränke und das schöne Sommerwetter hier in Hunterbücheln genießen. La Revedere! Die Curchfortress e.V. Projektgruppe
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