Liebe Ladies und Lords, Projektpartner, Unterstützer und Freunde,
es ist schon etwas her, dass ihr das letzte mal von uns gehört habt, aber wir waren in der Zwischenzeit nicht untätig. Erst vor kurzem sind wir zu unserem inzwischen traditionellen Wintertreffen zusammen gekommen. Es war sehr schön zu sehen, dass fast alle unsere Mitglieder die Zeit fanden an einem Wochenende nicht nur das Jahr Revue passieren zu lassen und unseren bürokratischen Pflichten nachzukommen, sondern auch weitere spannende Projekte für 2018 zu planen.
Und so wie wir das in unseren kleinen Runde am Wintertreffen gemacht haben, wollen wir natürlich auch euch einen kleinen Einblick geben in das, was 2017 passiert ist und einen Ausblick auf das kommend Jahr.
Ambassadors Fund for Cultural Preservation
Ende letzten Jahres haben wir die große Neuigkeit erhalten, dass sich die Stiftung Kirchenburgen erfolgreich für eine Förderung durch die U.S. Amerikanische Botschaft beworben hat. Der Antrag sah neben Maßnahmen zur baulichen Notsicherung der Kirchenburgen von Agnetheln, Denndorf und Hundertbücheln vor allen Dingen vor, die Grundlage für alle weiteren denkmalpflegerischen Arbeiten an den Kirchen zu schaffen. In der Folge wurden, koordiniert durch die Stiftung Kirchenburgen, statische, geologische und denkmalpflegerische Gutachten erstellt sowie die Kirchenburgen und deren Ensemble vermessen. Hierzu konnten dann auch wir als professionelle Landschaftsarchitekten- und planer unseren Teil beitragen. In einem ausführlichen Bericht haben wir sowohl die unmittelbare Umgebung (Kirchhof-/Garten), den Bezug der Kirchenburg zum Ort sowie zur Landschaft analysiert. Der Bericht ist im Moment in den letzten Zügen und wir halten euch natürlich auf dem Laufenden. Neben der Grundlagenaufbereitung und der baulichen Notsicherung ist das dritte Ziel des Projekts den Grundstein zu legen für eine vielfältige Gemeinschaft vor Ort, die sich langfristig um die Kirchenburg und deren Erhalt kümmert. Diese Gemeinschaft gibt es natürlich bereits jetzt in der Zusammenarbeit der Stiftung Kirchenburgen, der HOG Hundertbücheln, den Dorfbewohnern und uns. Um dies dann auch einmal entsprechend zu würdigen und auszubauen wollen wir im nächsten Jahr ein kleines Dorffest veranstalten. In diesem Jahr hat dies leider aus zeitlichen Gründen nicht geklappt, dafür steht es jetzt aber ganz oben auf unseren Prioritätenliste. Wir geben euch Bescheid, sobald die Vorbereitungen getroffen sind und ein Zeitpunkt gefunden ist.Studienprojekt und Exkursion der Universität Stuttgart, IlPÖ
Nach dem großen Erfolg des Projekts der Landschaftsarchitektur-Studierenden der TU München im Sommer 2016, wollten wir im vergangenen Jahr daran anknüpfen. Im Mai 2017 waren wieder acht Studierende der Architektur der Universität Stuttgart, Institut für Landschaftsarchitektur und Ökologie in Hundertbücheln zu Gast. Unterstützt von unseren Freunden von „Linescapes“ haben Sie sich intensiv mit der baulichen Struktur von Hundertbücheln und der Umgebung auseinander gesetzt. Und wie wir bisher immer die Erfahrung gemacht haben, wurden auch dieses mal unsere Gäste herzlich im Dorf willkommen geheißen. Nach Ihrer Rückkehr nach Stuttgart haben die Studierenden ihre Analyse abgeschlossen und darauf aufbauend spannende Projektvorschläge für mögliche zukünftige Entwicklungen gestaltet. Auf unserer Homepage werdet ihr in den nächsten Tagen und Wochen immer wieder einmal eines der Projekte vorgestellt bekommen.Lehrerhaus
Viel Neues gibt es auch von dem Lehrerhaus zu berichten. Anfang der Jahres haben wir den Vertrag dafür mit der evangelischen Kirche unterzeichnet. Das gibt uns nun die Gelegenheit wieder intensiv an dem Haus zu arbeiten und ihm neues Leben als Teil Hundertbüchelns einzuhauchen. Wir hatten im letzten Jahr zwar keine Baustelle am Lehrerhaus, es ist aber dennoch einiges passiert. So wurden zum Beispiel neue, traditionell gefertigte Fenster ausgemessen, beauftragt und dann im neuen Jahr eingebaut. Einige Sorgen bereitet uns gerade noch der Zustand der Mauern, (und vor allem deren Risse). Hier haben wir Gipsplomben angebracht um zu sehen, ob sich der vordere Teil des Hauses im Moment noch weiter setzt oder ob wir hier ebenfalls ohne größeren Aufwand starten können. Daneben haben wir uns um einen neuen Stromanschluss gekümmert und ein erstes Inventar unserer Habseligkeiten vor Ort erstellt. Wir sind inzwischen ganz gut ausgestattet, so dass wir voraussichtlich im Mai nächsten Jahres die Bauarbeiten am Dach fortsetzen werden.Ferienlager der Evangelischen Jugendgruppe aus Berlin
Die wahrscheinlich lebhafteste Zeit dieses Jahr war als 35 begeisterte und fröhliche Jugendliche mit ihren Betreuern für zwei Wochen im Sommer nach Hundertbücheln gekommen sind. In einer unheimlich intensiven Zeit haben Sie sich voll in das Dorfleben und die Siebenbürger Traditionen eingelebt. Auf zahlreichen Ausflügen haben sie nicht nur die Städte Hermannstadt und Schäßburg besucht, sondern sich auch das Naturschutzgebiet „Breite“ mit seinen hunderten Jahren alten Eichen angeschaut, Kupferschmiede in Pratei getroffen und dort einen Einblick in das Leben der Roma bekommen und sind natürlich auch mit Pferdewägen (sechs Stück!) in die Bücheln gefahren. Daneben haben sie sich zahlreicherer größerer und kleinerer Projekte rund um die Kirchenburg und das Dorf angenommen. So wurde zum Beispiel das ehemalige Backhaus des Pfarrhauses komplett entrümpelt, gesäubert und neu eingeräumt, zwei Außenduschen im Kirchgarten gebaut, Wege ausgebessert und neue Stufen zur Kirchenburg gesetzt. Selbst der sie begleitende Busfahrer lies sich von Ihrem Tatendrang anstecken und hat kurzerhand die bestehende Feuerstelle neu aufgemauert. Als willkommene Abwechslung zu den anstrengenden Tagen gab es dafür interkulturelle Abend im Gemeindehaus mit den Jugendlichen von vor Ort. Dort wurde gemeinsam getanzt, gespielt und als großer Höhepunkt sogar ein gemeinsames Theaterstück geschrieben und aufgeführt. Wir haben uns sehr gefreut eine so fröhliche und motivierte Gruppe junger Menschen in Hunderbücheln zu Gast gehabt zu haben und bedanken uns noch einmal für Ihren Besuch.Weitere Projekte
Neben unsere großen Aktivitäten sind im letzten Jahr auch noch einige andere Dinge passiert, an denen wir als Verein mal mehr und mal weniger beteiligt waren:- Notreparatur des Speckturms (Im Rahmen des AFCP-Projekts durch die Stiftung Kirchburgen)
- Reparatur von Sturmschäden am Dach der Kirchburg
- Die Wiedereinführung von zwei Wasserbüffeln im Dorf, die sich jetzt in der Obhut des Imkers befinden. (Wasserbüffel waren bis vor einige Zeit dort häufig anzutreffen)
- Unterstützung eines Antrags für ein EU-Life-Projekt mit dem Ziel der Erhalt von Graslandschaften in Rumänien