Newsletter XVII

Liebe Lords und Ladies, ehrbare Unterstützer, hörbare Freunde und stille Fans,

es ist Sommer auf unserer Burg! Mit diesem Newsletter XVII wollen wir euch taufrische Infos über den Fortschritt unseres fantastischen Projekts in Hundertbücheln / Movile geben. Es macht uns alle glücklich zu sehen, dass sich das Burgen-Projekt schneller als jemals erwartet entwickelt. In den letzten beiden Monaten konnten wir alle unsere vorher gesteckten Ziele erreichen und sogar darüber hinaus weitere Dinge bewegen. Schnallt Euch an für eine weitere Reise auf unsere Burg bei den hundert Hügeln…

Zuerst wollen wir uns bei allen Spendern für ihre Unterstützung bedanken, alle unsere Aktionen werden ausschließlich durch Spenden finanziert und oft ist es das fehlende Geld, das die Umsetzung einer hervorragenden Idee verhindert. Wir versprechen Eure Spenden klug und weise einzusetzen und Euch regelmäßig über den Projektfortschritt zu informieren.

Zweitens: Es ist endlich vollbracht! Das Dach unseres zukünftigen Vereinsheims im ehemaligen Lehrerhaus des Dorfes ist restauriert. Dazu haben wir sowohl traditionelle Materialien als auch Handwerkstechniken verwendet, um die einzigartige Dachlandschaft des Dorfes zu bewahren. Wie jedes Mal holten wir uns Unterstützung durch regionale Handwerker, die uns mit ihren faszinierenden Fähigkeiten halfen und uns einige davon beibrachten: Mulțimim, Nița și echipei tale! Im Anhang findet ihr Bilder zu dieser Baustelle. Achtet bei dem letzten auf das mysteriöse Objekt am Ende des Giebels. In den alten Tagen Siebenbürgens wurde dieses Symbol mit dem Namen Cocoş am Dach angebracht, sobald es fertig war, um die bösen Geister fern zu halten. Die Freunde Hundertbüchelns wollen diese Tradition wiederbeleben und bieten jedem Dorfbewohner und jeder Dorfbewohnerin einen Cocoş sowie weitere Hilfe an, wenn sie ihr Dach in der traditionellen Weise restaurieren.

Gleich nach Beendigung der ersten Baustelle stand schon die zweite an, da im Winter ein Teil der Ringmauer nach heftigen Schneefällen eingestürzt war und dadurch auch weitere Teile einzustürzen drohten. Mit der Kraft von insgesamt 20 Helfern aus Hundertbücheln, Deutschland, Bayern, Polen, England und Frankreich starteten wir eine bemerkenswerte Notreparatur. Obwohl wir verdammt schwere Steine zu schleppen hatten, vollbrachten wir es am Ende, ein etwa 5 m langes Stück der Mauer unter professioneller Anleitung regionaler Handwerker zu restaurieren. Das Ergebnis ist eine gut drainierte, doppelseitige und zementfreie Steinmauer, die weiterhin auch Lebensraum für seltene und spezialisierte Tier- und Pflanzenarten sein wird. Vielen Dank Euch beiden, Gabi und Oscar, ihr habt uns dabei geholfen, ein wichtiges Problem zu lösen und unsere Burg am Leben zu erhalten. Auf ein nächstes Mal in Hundertbücheln!

Das nächste Projekt ist ein wenig anderer Natur: Nach dem ersten Erfolg von „Hundertbüffeln“ beschlossen wir auch in diesem Jahr den Namen unseres Dorfes zu verändern. Diesmal verwandelten wir ihn in „Hundertbierchen“ und den Pfarrgarten für zwei Tage in eine lokale Brauerei. Nach einigen Wochen an Planung und dem Organisieren des richtigen Zubehörs luden wir unsere Freunde Angelika und Padre aus Hermannstadt ein und machten uns ans Werk. Es war der bemerkenswerte Tag des 26. Juni Anno Domini 2018, als wir das Unmögliche möglich machten und das erste Bier in Movile und wahrscheinlich auch im ganzen Harbachtal brauten. Könnt ihr Euch den betörenden Geruch vorstellen, der durch „Hundertbierchen“ strömte als unser Braumeister Paul aka Miraculix seine Zutaten Hopfen, Malz und Wasser zu einem herrlichen Zaubertrank verwandelte? Wenn ihr eine Falsche dieses lokalen Premiumprodukts probieren wollt, solltet ihr unbedingt zum Transilvanian Brunch unserer beiden zauberhaften Freunde Ania und Seba Bethge Ende September auf der Burg zu Trappold kommen.

Projekt vier: Wir haben eine neue Treppe zum kleinen Dorfmuseum im ersten Stock des neuen Portenturms. Eines späteren Tages tat sich der Himmel auf und schickte uns Johannes, einen fabelhaften Zimmermann auf einer zweijährigen Weltreise, nach Hundertbücheln. Mit seiner Hilfe konnten wir endlich die Treppe am neuen Portenturm erneuern. Ausgestattet mit einem Steinfundament und einer geringeren Neigung mit weniger Treppenstufen ermöglicht es die neue Treppe jetzt auch älteren Menschen den Zugang zu dem kleinen Dorfmuseum in unserer Burg. Bitte treten Sie ein!

Na, schon vergessen, was das erste Projekt war? Halt, es ist keine Zeit um nochmal nach oben zu scrollen, es geht direkt weiter. Ermöglicht nur durch Eure Spenden konnten wir auch weiter an der Erhaltung alter Nutztierrassen arbeiten und die ersten Mangalitza-Wollscheinchen nach Hundertbücheln holen! Die ersten Ferkel erreichten letzte Woche unser Dorf und wir heißen unsere neuen haarigen Mitbewohner herzlichen willkommen! Unsere Freundin „Tante Doina“ wird sich um die Ferkel kümmern und zur besten Mangalitze-Mama der ganzen Region werden. Vielen Dank noch einmal für Eure Spenden!

Wir sammeln auch weiterhin Geld um Mangalitzas und Wasserbüffel nach Movile zu bringen und dadurch den Bewohnern zu helfen, ein auch wirtschaftlich nachhaltiges Leben zu ermöglichen. Wir haben sogar den Hinweis darauf bekommen, dass es noch ein weiteres traditionelles Nutztier der Region gibt: Das Baaßner Schwein. Einst waren diese robusten Schweine in vielen Dörfern Siebenbürgens zu finden, aber heute steht die Rasse kurz vor dem Aussterben. Aber noch gibt es einen Züchter! Wenn Du uns dabei helfen willst, auch diese alte Rasse nach Movile zu bringen, bieten wir Dir gerne eine Patenschaft für eines dieser Tiere im Wert von 80 € an und machen uns auf die Suche nach einem verlässlichen Dorfbewohner, der es großziehen wird. Um die sehr viel teureren Wasserbüffel für mehr als 600 € zu kaufen, legen wir auch gerne die Spenden von mehreren Freunden Hundertbüchelns zusammen.

Noch immer nicht müde? Dann geht’s weiter mit „Vicky und den starken Männern“! Um die traditionellen Handwerkstechniken zu verstehen und zu lernen, schickten wir unser hochmotiviertes Mitglied Vicky auf zwei Workshops der Reihe „Hands on Conservation“ unserer Partner von der Stiftung Kirchenburgen. Wir freuen uns sehr darüber, die alten Handwerkstechniken von Profis gezeigt zu bekommen und anschließend auch mit nach Movile nehmen zu können. Vielen Dank dafür!

Puh…! Für zwei Monate war das schon ganz schon viel Trubel auf unserer Burg, oder was meint ihr? Wir freuen uns alle sehr über die hervorragenden Entwicklungen in unserem einzigartigen Burgen-Projekt in Transilvanien. Nochmal ein dickes Dankeschön an alle, die uns bei unserer Arbeit finanziell, mental, mit Muskelkraft oder auch spirituell unterstützen. Und hier noch ein kurzer Ausblick, was ihr von der nahen Zukunft erwarten könnt…

In einigen Tagen beginnt das große Sachsenfest, bei dem mehr als hundert ehemalige Sachsen wieder in ihr Heimatdorf zurückkommen und sich gemeinsam an die gute alte Zeit erinnern sowie ihre jahrhundertealten Traditionen am Leben erhalten. Es wird eine Woche voll von Musik, guten Speisen und interessanten Geschichten langer sowie erst kürzlich vergangener und auch noch kommender Tage sein. Bei dieser Gelegenheit möchten wir allen Siebenbürger Sachsen Hundertbüchelns einmal mehr unseren Dank aussprechen, dass ihr so offen und hilfsbereit mit unserer bunten Truppe umgeht und uns so oft bei unserem Vorhaben unterstützt.

Vom 27. Bis 31. August findet die diesjährige Studentenwoche auf unserer Burg statt. Unter dem Titel „minds on landscapes“ veranstalten wir einen einwöchigen Workshop für alle interessierten europäischen Studenten aus den Fachbereichen Landschaftsarchitektur, Architektur, Regional- und Umweltplanung, Ökologie und verwandter Studienrichtungen. Die Anmeldung läuft bereits und es ist nur noch ein letzter Platz frei. Falls Du also Interesse hast, schau schnell auf unsere Homepage, auf Facebook oder schreib uns eine Email.

Der September steht schließlich unter den Sternen von Musik und Kunst – bleib gespannt. Darüber hinaus wird die Fruchternte im Pfarrgarten dieses Jahr die bekannten Mengen weit hinter sich lassen und wir werden uns gut überlegen, zu was wir die vielen Äpfel, Birnen, Zwetschgen und Marillen verarbeiten können.

Soweit für heute, hoffentlich haben Euch diese frischen Geschichten von der Burg bei den hundert Hügeln gut durch die Hitze des Tages gebracht.

Eure einzigartige

Churchfortress Castle Crew