Newsletter XVI

Dear Lords and Ladies,

es war uns bisher immer eine große Freude euch über die Veranstaltungen, Aktivitäten, Aktionen und Kuriositäten von Churchfortress e.V. durch diesen Newsletter zu informieren.

Am 25. Mai 2018 tritt die EU-Datenschutz-Grundverordnung (EU-DSGVO) in Kraft. Wir möchten euch hiermit darüber informieren, dass wir eure persönlichen Daten ausschließlich für den Versand unserer Einladungen bzw. Newsletter verwenden. Weitere Informationen findet Ihr in unserer Datenschutzerklärung auf unserer Homepage unter http://churchfortress.org/de/impressum/.

Wenn Ihr dennoch keine digitale Post mehr von uns wünschen, sendet uns einfach eine eMail an info@churchfortress.org. Ein einfaches „Nein“ ist ausreichend, wir nehmen euch dann direkt aus dem Verteiler und löschen Eure Daten. Ansonsten freuen wir uns natürlich, wenn wir euch auch weiterhin auf dem Laufenden halten dürfen.

Neben der EU-DSGVO, die gerade in aller Munde ist und für kleine Vereine wie den unseren durchaus eine große Anstrengung darstellt, haben wir Mitte Mai unseren ersten (sehr erfolgreichen) Bauworkshop im Jahr 2018 in Hundertbücheln geschafft:

Über sieben Brücken musst du gehen

Wir haben eine neue Brücke zum Lehrerhaus! Was so einfach klingt war für uns doch eine Herausforderung. Bereits im letzten Jahr haben wir uns überlegt, wie wir diese, möglichst ohne Einsatz von Beton und Zement, dafür lokal, günstig und an das Ortsbild angepasst, bauen können. Unsere Wahl fiel auf eine Konstruktion, wie sie sonst in der Schweizer Forstwirtschaft verwendet wird: Zwischen jeweils zwei Rundholzträgern, die mit Gewindestangen verschraubt werden, liegt die Brückenplatte verspannt. Das schafft (sollte es zumindest nach unseren statischen Berechnungen) große Stabilität und Tragkraft. Den ersten Test mit fünf Personen und Auto hat sie auf jeden Fall erfolgreich gemeistert. Insgesamt haben wir für die gesamte Brücke nur etwa 300 € ausgegeben, die wir durch Spenden finanziert haben. Ein Großteil der Summe war für das Holz und bleibt damit im Dorf, da das Holz in dem nahe gelegenen Kommunalwald geschlagen wurde.

Besonders schön war es, dass wir dieses mal nicht etwas abgehoben auf unserem Dach gearbeitet haben, sondern für alle sichtbar im Dorf (mit beiden Füßen im Schlamm stehend). Natürlich hat fast jeder Dorfbewohner einmal vorbei geschaut und uns mit weisen Ratschlägen und aufmunternden Worten unterstützt. Darüber hinaus haben einige aus dem Dorf auch tatkräftig mit angepackt, mit uns Steine gespalten, Holz (Eiche) geschlagen, gesägt und mit dem Pferdewagen gebracht und den Brückenbau unterstützt. Vielen Dank dafür, ohne eure Hilfe hätten wir es nicht so gut geschafft!

Das Wasser fliesst wieder

Zu jeder Brücke gehört auch ein Bach, nur der unsrige war leider zugewachsen und verschlammt. Wir haben es uns auch hier nicht nehmen lassen uns die Hände schmutzig zu machen und das Bachbett sowohl oberhalb als auch unterhalb unseres Anwesens freigeräumt und neue Kräuter und Sträucher gepflanzt. Mit dem englischen Rasen unseres Nachbarn können wir zwar noch nicht mithalten, es haben sich aber alle gefreut, dass wir auch für gärtnerische Arbeit Zeit haben. Und man hat gemerkt, dass unser Elan ansteckend war: einige Nachbarn wollten es uns gleichtun und haben auch angefangen haben, den Freiraum vor ihrem Haus zu pflegen.

Pflaster / Hof des Lehrerhauses

Zum Schluss haben wir noch in schweißtreibender Arbeit den beachtlichen Berg Altholz in unserem Hof verfeuert / verräumt und uns daran gemacht, das unter 15-20 cm Erde, Schutt und Pflanzen versteckte, historische Pflaster wieder freizuräumen. Es gibt tatsächlich noch die ursprüngliche Gliederung in „Fahrbahn“, Bordsteine und Gehweg, die nun Schritt für Schritt wieder sichtbar wird. Die erste Hälfte bis zum Hauseingang ist geschafft und die zweite wird im Juni durch unsere nächsten Baustellentruppe vollendet. Damit ist die Grundlage gelegt, um spätestens im nächsten Jahr die nötigen Mauer und Putzarbeiten am Sockel des Hauses vorzunehmen (der anstehende Oberboden / Pflanzen halten Regenwasser unnötig lang zurück, sodass dieses über die Mauerfugen nach oben steigt und dem Mauerwerk / Putz nachhaltig schadet).

Besuche und Gastgeber

Neben unserer Arbeit an dem Haus und der Brücke haben wir auch noch die Zeit gefunden um am ersten Wochenende fünfzehn RadtouristInnen aus Kanada zu bewirten. Das uns schon gut bekannte Essen, Brot und Kuchen aus dem Dorf wurden mit zahlreichen „gorgeous“, „amazing“ und „wonderful“ untermalt und wir konnten unser Dorf aus seiner besten Perspektive zeigen. Wir freuen uns über solche, von uns ehrenamtlich durchgeführten, kleinen Aktionen etwas Geld ins Dorf zu bringen und gleichzeitig uns als Verein präsentieren zu können.

In der zweiten Woche waren dann noch eine Gruppe StudentInnen zusammen mit Ihren Professoren der Restauration der Universität Potsdam für einen Nachmittag zu Besuch und haben, gemeinsam mit uns, einen kurzen, aber sehr interessierten Blick auf die Holzarbeiten, Wände und Ausstattung der Kirchenburg geworfen.

Von Büffeln und Magalitza Schweinen

Es ist wunderschön zu sehen, wie schnell sich die Büffel in die „Dorfgemeinschaft“ der Kühe eingefügt haben. Sie ziehen jetzt bereits jeden Tag mit Ihnen auf die Allmendeweide und kommen am Abend genauso brav zurück. Es sind imposante Tiere und wir freuen uns sehr, dass das Projekt so schnell erfolgreich ist. Daneben dürfen wir in der nächsten Woche dann auch die erste, trächtige Mangaliza-Sau im Dorf begrüßen, sie wartet schon sehnsüchtig im nahegelegenen Malmkrog auf den Transport in ihre neue Heimat. Wir bedanken uns herzlich bei allen Spendern, die uns dabei unterstützt haben.

Anstehende Aktivitäten

Wie bereits im letzten Newsletter geschrieben haben wir dieses Jahr noch viele weitere spannende Aktivitäten geplant. Unsere nächste Baustellengruppe steht bereits in der Startlöchern um, dieses Mal mit professioneller Unterstützung die Restaurierung des letzten Dachabschnitts und das Aufmauern der Schornsteine und Kamine abzuschließen. Daneben sind inzwischen neue Holzfenster für das Lehrerhaus bestellt, die wir ursprünglich aus unserem eigenen Budget finanzieren wollten. Jetzt haben wir allerdings einen sehr großzügigen Spender gefunden, bei dem wir uns noch einmal sehr herzlich bedanken möchten.

Seid gespannt auf diese und weitere Projekte von churchfortress in diesem Jahr und drückt uns die Daumen, dass wir unsere Ziele auch in diesem Jahr wieder erreichen werden. Neben der Bewahrung und Entwicklung des historischen und kulturellen Erbes wollen wir auch einen Beitrag zur nachhaltigen und produktiven Landschaftentwicklung leisten und zu einem verlässlichen Partner der Bewohner Hundertbüchelns wachsen.

Natürlich dürft ihr auch gerne Euren reichen Onkels und Tanten in Übersee oder auch am Starnberger See von unserem besonderen churchfortress-Projekt erzählen: wahrscheinlich gibt es keine bessere Gelegenheit um Geld auszugeben als die zukünftige Entwicklung der einzigartigen Landschaften Siebenbürgens zu unterstützen!